Das erste Jahr mit Happy

Welpen sind knuffige süße kleine Kerlchen, die man am liebsten den ganzen Tag knuddeln und herzen möchte. Aber mit dem Einzug eines Welpen kommt ganz schön Trubel in die Wohnung. Auch uns als Langjährigen Hundebesitzer, die auf eine anstrengende Zeit vorbereitet waren, hat es noch mal kalt erwischt.

Als wir Happy abgeholt haben, war es Januar und die Temperaturen meinten es nicht sonderlich gut mit mir. Es waren arge Minusgrade, das bedeutete mit Jogginhose und dicken Socken schlafen gehen, den Bademantel in Reichweite und wenn Happy dann motzte (aus ihere Box heraus) hieß es:

Aufstehen, Bademantel an, Happy schnappen und raus. Da stand ich dann, noch halb schlafend und anstatt das Happy gleich mal Pipi machte, tobte sie erst mal ein wenig rum. Boah war ich müde und wollte doch nur eines, zurück in mein warmes Bett.

Wenn jemand meint das ein Welpe mit 8,5 Wochen schon stubenrein ist, der irrt und das gewaltig. Wie viele Pfützen durften wir weg machen, weil Happy einfach nur aufstand, ein Stück ging und schon lief es. Gut ich ging immer dann wenn sie gefressen hatte, gerade aufgewacht war, oder getobt hatte. Wobei nach dem toben war es am schwierigsten den richtigen Zeitpunkt zu erwischen.

Und dann waren da noch die Momente in denen Happy friedlich zu meinen Füssen schlummerte und ich fleißig am PC arbeitete. Sie wurde wach und ich wollte nur grad schnell die eine Sache zu Ende bringen………………………. Zu spät, ich konnte den Putzlappen holen. Es hat sich als sehr gut erwiesen immer einen Putzeimer mit Wasser parat zu haben um schnell alles wieder weg zu wischen.

Bei den großen Geschäften war ich besser, die konnte man sehr gut erkennen. Wenn Happy sich im Kreis begann zu drehen hieß es, Happy schnappen und raus.  Allerdings bei den kalten Temperaturen nicht die Jacke vergessen, denn auch wenn Happy drinnen noch ganz dringend musste, das hatte sie, bis wir draußen waren schon wieder irgendwie verdrängt. Es dauerte dann immer noch eine ganze Weile bis sich der Erfolg einstellte.

So nach 2 Monaten waren wir dann zumindestens so weit, das die großen Geschäfte nur noch draußen gemacht wurden. Bei den Kleinen dauerte es noch ein Weilchen.
Aber keine Sorge, wenn man nicht gerade teure Teppiche in der Wohnung hat und seine Kleidung immer schön hoch legt kann ja nicht viel passieren und immer dran denken , Kinder können auch nicht sofort auf´s Klo und bekommen daher eine Windel an.

Dann ging es los das wir Happy daran gewöhnen wollten, alleine zu bleiben. Mit dem Verlassen des Zimmers ging es los. Immer ein wenig länger und dann gab es, wenn Happy ruhig war ein Leckerchen. Das Herrchen jeden Morgen die Wohnung verließ kannte sie ja, aber bei mir fand sie das nicht wirklich klasse. Ich war aber stur und habe die Zeiten immer wieder gesteigert. Sie lief dann immer aufgeregt in der Wohnung rum und hat ordentlich gejammert. Hier kommt jetzt der Moment in dem wir nicht in einem Mietshaus mit mehreren Mietern hätten wohnen dürfen, die hätten sich über die Lautstärke bestimmt beschwert. Aber ich war stur und erst wenn ich nichts mehr hörte,  bin ich in die Wohnung zurück. Ach ich muss an dieser Stelle noch erwähnen, es wird immer gesagt, dass man dem Hund etwas zur Ablenkung da lassen soll. Das habe ich auch versucht und gab ihr ein Rinderohr. Das fand ich dann später unter meinem Kopfkissen. Das war nichts mit dem ich Happy beschäftigen konnten, außer dass sie es versteckte.

Dafür hat sich Happy dann andere Dinge gesucht.  Als erstes musste die Fernbedienung dran glauben. Die hat sie in meiner Abwesenheit schön in Einzelteile zerlegt. Nur zusammenbauen war nicht mehr möglich. Ok, also bedeutet das, alle Fernbedienungen in Sicherheit bringen, wenn wir beide die Wohnung verlassen.

Aber Happy war nicht blöd, auf dem Nachtschrank stand ja der Wecker und den hat sie dann auch zerlegt. Seit dem kam dann der zweite Wecker auch weg, wenn wir beide weg fuhren.Es musste dann noch die Fernsehzeitung und eine Kladde, die auf meinem Schreibtisch lag, dran glauben. OK bei der Fernsehzeitung bin ich dann her gegangen und habe die alten aufgehoben und dann auf den Tisch gelegt wenn wir beide weg fuhren.Nach ein paar Monaten hat Happy auch die Zeitung nicht mehr geschreddert und wir haben auch die Wecker wieder auf den Nachtschränken stehen lassen können. Nur bei den Fernbedienungen sind wir noch etwas vorsichtiger.

Glücklicherweise hat Happy sich nie für meinen Handarbeitskorb interessiert.

Happy hat sehr schnell gelernt was sitz, runter, bleib, komm, nein usw. bedeutet, das war echt klasse. In der Wohnung klappte alles einwandfrei, nur draußen unter Ablenkung (durch Grashalme, Mücken usw) sah sie keinen Sinn darin. Nicht mal mit Leckerchen war sie zu bewegen, denn die waren (und sind es immer noch nicht) keine große Motivation für sie etwas zu tun.  Aber auch das bekommt man mit viel Geduld und Konsequenz  hin, allerdings muss ich immer daran denken wenn es regnet sollte ich nicht sitz sagen, denn das will sie gar nicht machen (der Popo wird ja dann nass).

Wir sind viel ohne Leine draußen gelaufen und ich war ganz stolz das sie immer so schön bei mir blieb und kam wenn ich sie rief. Bis zu dem Tag, an dem die Nachbarin interessanter war. Ich bin einfach weiter in Richtung der Nachbarin, auch wenn ich eigentlich lieber in die andere Richtung gegangen wäre. Als ich aber bei der Nachbarin eingetroffen bin , war Happy schon wieder dort wo sie mir abgehauen war und wurde ganz panisch  das ich weg war, Ich hab sie dann gerufen und sie kam. Seit dem Tag läuft Happy hier an den Häusern nur noch mit Schleppleine, zu mindestens bis ich mich darauf verlassen kann das sie nicht weg läuft, oder sich in solchen Situationen abrufen lässt.

Die Leinenführigkeit lässt auch nach einem Jahr immer noch zu wünschen übrig (außer die Leine ist lang genug) aber da kann man ja auch dran arbeiten.Es gibt immer wieder Momente in denen man sich fragt, hat da über Nacht einer meinen Hund aus getauscht ? Gestern hat sie aber doch noch gehört. Warum macht sie das jetzt nicht? Kann die nicht so anständig an der Leine laufen wie die anderen in der Hundeschule?

Ich kann aber alle trösten, diese Zeiten vergisst man mit den Jahren. Wir hatten ja schon mal einen Welpen und an all diese Dinge konnten wir uns nicht mehr wirklich erinnern. Wir haben uns öfter gefragt, war das beim ersten Welpen auch so?

Es gibt so viele schöne Momente, die ich natürlich nicht vergessen möchte zu erwähnen. Es ist toll mit Happy zu kuscheln, mit ihr zu spielen und draußen zu dallern. Sie hat Freude daran Leckerchen zu suchen und zu ZOSen. Sie ist sehr lieb, versteht sich mit Kindern und frisst auch keine Postboten. Sie bleibt super toll alleine zu Hause und auch im Auto bleibt sie alleine und wartet darauf das wir wieder zurück kommen, Sie ist ein Schatz und trotz der kleinen Zwischenfälle möchten wir Happy nicht missen und würden sie für kein Geld der Welt hergeben oder tauschen wollen.

Ein Gedanke zu “Das erste Jahr mit Happy

  1. Liebe Erika,
    das ist ja ein schöner Rückblick von Happys Einzug bei euch. Oft mußte ich schmunzeln beim Lesen und so vieles kommt auch mir bekannt vor. Ich wünsche euch weiterhin vieeeeeeeeeeel Freude mit eurer kleinen Happy und das mit der Leinenführigkeit verrate ich dir beim nächsten Mal.
    LG Birgit

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